Gas-Installation
Grundlagen
Erfahrungen mit den DVGW-TRGI
Technische Regeln unterliegen einem stetigen Wandel. Das Hauptwerk für die Gas-Installation, die DVGW-TRGI, ist in der überarbeiteten Auflage seit April 2008 erhältlich. Viega hat in verschiedenen Gremien des DVGW mitgewirkt und die Erfahrungen als größter Systemanbieter für Gas-Installationssysteme einbringen können.
Die Ausgabe 1972 wurde 1986 grundlegend überarbeitet und 1996 durch die gesetzlichen Vorgaben der Muster-Feuerungsverordnung ergänzt – das Ergebnis waren die DVGW-TRGI 1986 / 1996. 2000 wurden u. a. die passiven Maßnahmen zum Manipulationsschutz und zur vereinfachten Aufstellung von Haushalts-Gasgeräten hinzugefügt, 2003 dann – mit Verabschiedung des Beiblattes – die Gasströmungswächter. Diese Regelungen zur Erhöhung der Sicherheit wurden umfassend in die DVGW-TRGI 2008 eingearbeitet.
Die Aktualisierung der DVGW-TRGI 2008 wurde darüber hinaus auch erforderlich wegen der Etablierung neuer Gasanwendungen, Materialien und in der Folge geänderter Verlege- und Ausführungsbedingungen. Auch musste DIN EN 1775 / 2007 / 10 umgesetzt werden und zusätzlich 2002 / 2005 die Änderungen der Musterbauordnung, der Muster-Feuerungs-Verordnung und der Muster-Leitungsanlagen-Richtlinie.
Struktur und ergänzende Regelwerke
Die DVGW-TRGI 2008 gliedert sich in fünf Teile, die gemeinsam in einem Kompendium herausgegeben werden. Ein umfangreicher Anhang mit Auszügen aus Gesetzen und Verordnungen, der Zusammenstellung der Berufsgenossenschaftlichen Regeln und Richtlinien sowie einer Übersicht der europäischen bzw. nationalen Normen und der Technischen Regeln des DVGW, bieten umfassende Informationen.
Die TRGI gilt bei Baubehörden als anerkannter Stand der Technik und ist mit der ARGEBAU (Konferenz der für Städtebau, Bau- und Wohnungswesen zuständigen Minister und Senatoren der Länder) abgestimmt.
Ergänzt wird das Regelwerk für Gas-Installationen durch weitere Arbeitsblätter
im Bereich des Bemessungsverfahrens
- Arbeitsblatt G 616
»Ermittlung von Zeta-Werten für Form- und Verbindungsstücke in Rohrleitungen und Lambda-Werten von Wellrohrleitungen der Gas-Installation«
- Arbeitsblatt G 617
»Berechnungsgrundlagen zur Dimensionierung von Gas-Installationen«
- Hinweis G 618
»Messverfahren zur Bestimmung des Volumenstroms für Bauteile in der
Gas-Installation«
Teile des DVGW-AB G 624 »Nachträgliches Abdichten von bestehenden Gas-Innenleitungen« und das Arbeitsblatt G 670 »Aufstellung von Gasfeuerstätten
in Räumen und Wohnungen oder ähnliche Nutzungseinheiten mit mechanischen Entlüftungseinrichtungen« wurden in die TRGI integriert.
Mit dem Erscheinen der DVGW-TRGI 2008 wurden auch die Anforderungen an Gasströmungswächter für Innen-Installationen verändert.
Die überarbeitete vorläufige Prüfgrundlage VP 305-1 (zukünftig G 5305-1)
wurde vor Erscheinen der DVGW-TRGI 2008 in Kraft gesetzt, sodass zum
Zeitpunkt des Erscheinens der DVGW-TRGI 2008 bereits weiterentwickelte
Produkte im Markt verfügbar waren.
Erdgasanwendung
Erdgas wird durch Netzbetreiber rund um die Uhr in ausreichenden Mengen ins Haus geliefert – für den Nutzer entfallen die aufwändige Brennstoffbeschaffung und die Lagerung.
Im Umweltschutz kommt Erdgas im Vergleich zu anderen fossilen Energieträgern eine besondere Stellung zu
- Es wird beim Endverbraucher als Primärenergie eingesetzt – Energieverluste
und Schadstoffbelastungen sind relativ gering.
- Erdgas verbrennt mit Luft nahezu vollständig.
- Schadstoffbildender Schwefel und verwandte Verbindungen sind kaum
vorhanden.
Im Bereich der Raumbeheizung wird in Deutschland heute über 40 % Erdgas als Energieträger eingesetzt. Es werden weiterhin über 75 % der Neubauten mit Erdgasheizungen in Kombination mit erneuerbaren Energien gemäß EEWärmeG ausgestattet.
Heizungen mit zentraler Trinkwassererwärmung, Kochen und Wäschetrocknen
mit Erdgas haben sich etabliert. Neue Gasgeräte, wie Kamine, Infrarotstrahler
oder Terrassengrills erweitern ständig die Palette der häuslichen
Anwendungen und werden zunehmend nachgefragt.
Erstellung von Gas-Installationen
Normen, Vorschriften und Regelwerke sind zu beachten, um Gas-Installationen fachgerecht erstellen zu können.
Dies sind vor allem
- Landesbauordnung
- Länderfeuerungsverordnung
- DVGW-TRGI 2008
- Produktinformationen der Hersteller
EnEV – eine Chance für Erdgasanwendungen
Entsprechend der Energieeinsparverordnung (EnEV) werden nur noch Niedrigenergiehäuser gebaut, bei denen der Heizenergieanteil immer geringer
wird. Die jeweilige Einbausituation bestimmt den Einsatz der Heiztechnik. Gas und
Ölheizungssysteme eignen sich besonders für die Abdeckung der Grund-Heizlast von Gebäuden, weil die Gesamtkosten (Heizungsanlage + Installation + Energieverbrauch) langfristig günstig sind, bei zunächst relativ hohen Investitionen. Technisch einfache Systeme wie Elektro-Heizungsanlagen sind dann angebracht, wenn die im Vergleich hohen Folgekosten für Energie durch die geringeren Investitionskosten kompensiert werden – z. B. für die Beheizung selten oder nur kurzzeitig benutzter Räume.
Der Energieträger Erdgas in Verbindung mit moderner Technikvielfalt eröffnet dem Fachhandwerker neue, interessante Möglichkeiten. Das Interesse der Verbraucher ist groß und ein breites Produktsortiment im Handel. Allerdings sind neue Systeme nicht selbsterklärend und werfen beim Nutzer Fragen auf, die nur vom Fachmann beantwortet werden können.
Viele Bauherren, die gerne von Strom zu Gas wechseln würden, scheuen die mit der Installation verbundenen Kosten. Bei Neubauten und Renovierungen lohnt es sich deshalb, die Kunden rechtzeitig zu informieren – über die Vorteile der Gas-Vollversorgung, die Installation und über die vorausschauende Planung von Gassteckdosen.
Im Rahmen der Planung einer Gas-Installation sind mit dem Netzbetreiber folgende Themenbereiche abzustimmen
- Anmelde- und Zulassungsverfahren
- Hausanschlussleitung: Nennweite, Einführungsstelle, Druckstufe, Gasströmungswächter
- Gasdruckregler – Ausführung mit / ohne Gasströmungswächter, Montage,
Einbauort
- Zähleranlage: Zählergröße / -art, Standort, Montage
- Gaskenndaten: Gasart, Betriebsdruck, Heizwert
Abbildung oben: Gasbetriebene Haushaltsgeräte
Viega Systemphilosophie
Anforderungen an eine »innovative Gas-Installation« im häuslichen Bereich
- Die Installation muss technisch einwandfrei, zugelassen und wirtschaftlich sein.
- Die Montagezeiten müssen kurz sein bei garantiert sicherer Verbindungstechnik.
- Pressverbinder müssen verfügbar sein für möglichst alle (metallenen) Rohrtypen / Armaturen, die für Gas-Installationen zugelassen sind.
- Gasleitungen müssen geeignet und zugelassen sein für die Installation in unzugänglichen Bereichen.
- Zusätzliche, außer denen in den Regelwerken geforderten, Sicherheitseinrichtungen sind nicht erforderlich.
Weitere Informationen finden Sie auch auf folgenden Seiten:
Materialverwendung für Gas-Installationen
Haus-Installationen
Viega Pressverbindersysteme ermöglichen die Erstellung kompletter Gas-
Installationen ohne zeitaufwändiges Gewindeschneiden, Hartlöten und Schweißen.
- Profipress G / -XL – Pressverbinder aus Kupfer und Rotguss in Verbindung
mit weichen, halbharten und harten Kupferrohren
- Sanpress Inox G / -XL – Pressverbinder aus Edelstahl mit Edelstahlrohren
Werkstoffnummer 1.4401
- Megapress G – Pressverbinder aus unlegiertem Stahl in Verbindung mit
Stahlrohren nach DIN EN 10255, DIN EN 10216-1 und DIN EN 10217-1
- Geopress – Pressverbinder aus Rotguss in Verbindung mit PE- und PEX-
Rohrleitungen
- Geopress K – Pressverbinder aus Kunststoff in Verbindung mit PE- und
PE-X-Rohrleitungen
Für alle praxisüblichen Anwendungen – vom Anschluss an die Versorgungsleitung
bis zu Entnahmearmaturen – sind Bauteile lieferbar z. B. Anbohrarmaturen für den Anschluss der Hausanschlussleitung an die Versorgungsleitung, Gaszählerkugelhähne, Gasströmungswächter, Gassteckdosen.
Anbohrarmatur
- Für Gas- und Wasser-Hausanschlüsse mit PE-Rohren
- Mit Absperrventil
Gasströmungswächter
- Lageunabhängig
- Absperrung des Gasflusses, wenn der Gasvolumenstrom
einen vorgegebenen Wert infolge nicht bestimmungsgemäßen
Gasaustrittes überschreitet
Zweistutzengaszähler
- Montageeinheit mit Kugelhahn
- Vormontierte Verschraubungen für Gaszähler
- Integrierter GS – Nennwerte [m3/h]: 2,5 / 4,0 / 6,0 –
darf nur in Mehrfamilienhäusern eingesetzt werden
- Definiertes Stichmaß für schnelle Montage
Gasgerätekugelhahn
- Mit integrierter Thermischer Absperreinrichtung (TAE)
- Für Heizgeräte und Warmwassererwärmer
- Sicherheitssperre einrastend
Außenwanddurchführung
Außenanschluss von Gasgeräten
Das Profipress G-Installationssystem mit Pressverbindern aus Kupfer und
Rotguss in Verbindung mit Kupferrohren ist geeignet für die Ausführung von
Gasleitungen, die durch Außenwände von Gebäuden, direkt ins Erdreich
geführt werden.
Die TRGI formuliert folgende Anforderungen und Erleichterungen
- Die Außenwanddurchführung muss gas- und wasserdicht sein.
- Kupferrohre mit Stegmantel müssen im Bereich der Außenwanddurchführung
abgemantelt und der Übergang mit Schrumpfmaterial abgedichtet
werden.
- Vor der Außenwanddurchführung muss in die durchgehende Kupferrohrleitung
ein Isolierstück nach DVGW-TRGI 2008, Punkt 5.3.5.2 eingebaut
werden.
- Korrosionsschutz ist aufzubringen nach DVGW-TRGI 2008.
Profipress G-T-Stück
- Aus Kupfer
- Mit SC-Contur
- Für den Einsatz im Erdreich in Verbindung mit WICU-Rohren und bauseitigem Korrosionsschutz nach TRGI 2008 Punkt 5.2.7.1
- Für den Anschluss von Gasgeräten
- zur Verwendung im Freien
Gassteckdose
- Für Gasteckschlauch mit Stecker nach DIN 3383-1
- Für Gasgeräte bis QNB = 13 kW
- Integrierte TAE
Downloads & Links
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